Meine frühen Erfahrungen aus meiner 23-jährigen Anwaltstätigkeit stammen aus der Zeit, als Frauen in diesem Beruf vollkommen unterrepräsentiert waren und noch als „Suffragetten“ gegen primitivste Vorurteile kämpfen mussten. Ganz so schlimm ist es heute wohl nicht mehr….
Es war eine Zeit reicher Erfahrung, die über das rein Juristische hinausging, denn man beschäftigte sich notgedrungen mit der Psychologie und der Soziologie, um dem ureigenen Recht Gehör zu verschaffen. Frau wurde scharfzüngig, hat sich aber weiter am Männerbild orientiert. Die damit einhergehende Verleugnung des weiblichen Geschlechts und der diesem eigenen Qualitäten wurde dank der Frauenbewegung im Prinzip zwar erkannt, die Umsetzung dauert meinem Eindruck nach jedoch an.
Die heutige junge Generation von Frauen, die zurecht nicht mehr wie viele meiner Mitstreiterinnen auf Kinder und Familie verzichten wollen, brauchen mentale Stärke um ihre Rechte im Beruf gleichberechtigt durchsetzen zu können. Hierzu gehört ein unerschütterliches Selbstbewusstsein, eine konfliktfähige Kommunikationsbereitschaft, Verhandlungsgeschick und Verhandlungssicherheit, gute Rhetorik, Respekt, Freundlichkeit und vor allem Humor.
Der Rollenzuschreibung als Frau im Rechtsanwaltsberuf ein neues Selbstbewusstsein entgegenzusetzen bedarf der Entwicklung eines neuen Selbstvertrauens zum anders denken und handeln. Das geht nur, wenn man sich erlaubt, aus dem vorgegebenen Feld herauszutreten und mit unbestechlichem Blick die Situation von außen zu betrachten. Es gilt die Softskills der Frauen wie Kommunikationsfähigkeit, Intuition, Kreativität und emotionale Intelligenz konsequent bewusst zu machen um sie für die eigenen Ziele einzusetzen, d.h. persönlich (natürlich auch kollektiv) Wege aus Abhängigkeiten und oktroyierten Mustern zu kreieren.
Im Zeitalter des Internets liegt es nicht mehr an mangelnden objektiven Möglichkeiten den männlichen Zuschreibungen zu entkommen, sondern allein am eigenen Mindset, dem Mut zur Veränderung und dem Mut zur eigenen Vision von einem in jeder Hinsicht attraktiven, lebenswerten und erfolgreichen Leben.
Mein Rentenalter hat mir neue Freiheit zur Reflexion geschenkt, und ich wurde daran erinnert, dass hier noch ein weites Feld zur Bearbeitung liegt. Deshalb habe ich mich ins Zeug gelegt und die Ausbildung zur Coachin mit viel Begeisterung absolviert, um wichtige Entwicklungsprozesse für uns Frauen fruchtbar zu machen.
Ich habe meine Weiblichkeit erst spät zugelassen, denn die Verbindung von Beruf und Familie schien mir in diesem Beruf damals ausgeschlossen in einem Umfeld des Misstrauens und Geschlechterkampfs ohne Kitas und Eltern in der Nähe.
Ich stelle mir Frauen vor, die ihre heutigen Möglichkeiten des Online-Business in vielen Sparten nutzen, skalierbare Businessideen entwickeln und dabei die ihnen von Männern zugewiesenen Gehälter belächeln.
Finanzielle Unabhängigkeit ist einer der Schlüssel zu persönlicher Freiheit.
In all diesen Aspekten will ich meine Klientinnen unterstützen, stärken und befähigen, den Schatz zu heben, der in ihnen steckt.